Cannabis-Konsum nimmt zu
(dpa/nd). In Berlin werden nach Angaben der Techniker-Krankenkasse (TK) heute rund viermal so viele Menschen wegen Cannabis-Missbrauchs in Kliniken behandelt wie vor zehn Jahren. Die Patientenzahlen seien zwischen dem Jahr 2000 und dem Jahr 2010 von 150 auf 680 Behandlungen im Jahr gestiegen, teilte die Kasse am Donnerstag mit. Fast die Hälfte der Patienten seien Männer im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Gerechnet auf die Einwohnerzahl gibt es in Berlin laut TK doppelt so viele Cannabis-Behandlungen in Kliniken wie im Bundesdurchschnitt. Die Kasse bezieht sich auf Daten des Statistischen Bundesamtes.
»Man kann sagen, dass Berlin eine Cannabis-Hochburg ist«, sagte TK-Sprecherin Heike Weinert. »Was wir in den Kliniken sehen, ist ja nur die Spitze des Eisbergs.« Denn ähnlich wie bei Alkoholvergiftungen würden nur Menschen mit schweren Ausfallerscheinungen nach Cannabis-Missbrauch zu einem Arzt gebracht. Dazu gehören zum Beispiel psychotische Störungen, Halluzinationen und Entzugserscheinungen. Bundesweit stellten Klinikärzte bei rund 60 Prozent der Kiffer Cannabis-Abhängigkeiten fest. Je nach Alter oder auch einem Missbrauch zusammen mit Alkohol könne es zu Cannabis-Vergiftungen kommen. Zudem seien die Teerstoffe im Cannabis, wenn es mit Tabak konsumiert wird, stärker krebserregend als in üblichen Zigaretten.
Wir behalten den Überblick!
Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.