Marschall macht mobil
Tito in Ex-Jugoslawien: Erst hat er überwintert, jetzt hat er Renaissance
»Und schauen Sie hier noch diese Grafik, im Original von Gavarni, ich glaube das war ein Franzose.« Der quirlige untersetzte 60-Jährige lässt auch dieses Porträt von Josef Broz Tito aus seiner privaten Sammlung nicht unerwähnt. »Alle Welt hat den Marschall damals gemalt, bedichtet, beschrieben. Und alle Welt, meine ich, kann sich damals einfach nicht in ihm geirrt haben«, ist sich der Mann sicher, den hier, wo das serbische Donau-Ufer in die Ausläufer der Severni-Kucaj-Berge übergeht, jeder nur Kapitan Miso nennt, und der auch nur so genannt werden will.
Unbestritten ein Original, dieser vitale Graukopf, der hoch oben auf dem Berg in aller Abgeschiedenheit eine Ausflugsgaststätte betreibt. Serbe mit Herz und Pass, von der Herkunft her einer der als schlitzohrig berühmten Vlachen aus der rumänisch-serbischen Grenzgegend. Doch was die Verehrung des obersten kommunistischen jugoslawischen Partisanenführers im Zweiten Weltkrieg und spä...
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