Der letzte Missionar

In den Fußstapfen Albert Schweitzers: Pfarrer Otto Kohlstock hilft seit 1985 in Südafrikas Elendsvierteln

  • Kristin Palitza, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Seit neun Jahren leitet Pfarrer Otto Kohlstock das iThemba-Labantu-Gemeindezentrum in Philippi, einem Elendsviertel in der Nähe von Kapstadt. Als Afrikas letzter Missionar des Berliner Missionswerks hilft er dort den Ärmsten der Armen.

In Townships, Elendsvierteln und armen Provinzen Südafrikas arbeitete Otto Kohlstock. In den während der Apartheid eingerichteten und noch heute riesigen Wohnsiedlungen leben hauptsächlich schwarze Familien.
In Townships, Elendsvierteln und armen Provinzen Südafrikas arbeitete Otto Kohlstock. In den während der Apartheid eingerichteten und noch heute riesigen Wohnsiedlungen leben hauptsächlich schwarze Familien.

Das Klischee des unnahbaren, ehrwürdigen Missionars erfüllt Otto Kohlstock sicherlich nicht. In Jeans, legerem Hemd und schwarzer Sonnenbrille marschiert er sportlich über den Kirchhof. Sein Händedruck ist fest. Die Augen blinzeln freundlich. Wir sind sofort per Du.

Hinter ihm ragt seine Kirche in den Himmel, der Mittelpunkt des lutherischen Gemeindezentrums, dessen Tore für alle offen sind, die sich in Not befinden. Direkt an der lärmenden Hauptstraße Philippis gelegen, wo der Verkehr dicht ist und Taxis unaufhörlich hupen, ist das Zentrum eine friedliche Oase im hektischen Township-Trubel.

iThemba Labantus befindet sich inmitten eines der ärmsten Slums Südafrikas, wo sich eine notdürftig zusammengenagelte Bretterhütte an die nächste lehnt. Philippi hat eine der höchsten Arbeitslosigenraten des Landes, was zu einer Lawine sozioökonomischer Folgeprobleme führt: Hunger, Drogenmissbrauch, Mord und Vergewaltigungen gehören hier zum...


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