Operation Krankenhaus

Dresdens Bürger entscheiden über die Privatisierung der zwei städtischen Kliniken

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

430 000 Dresdner Bürger können am Sonntag darüber abstimmen, ob zwei Krankenhäuser in eine GmbH umgewandelt werden oder nicht. Gegner erhoffen aus der Stadt, die vor sechs Jahren alle ihre Wohnungen verkaufte, ein Signal wider die Privatisierungswut. Doch die Latte liegt hoch.

In Dresdens Straßen – hier vor dem Eingang des Krankenhauses Friedrichstadt – werben Ja- und Nein-Sager um die 430 000 Abstimmungsberechtigten.
In Dresdens Straßen – hier vor dem Eingang des Krankenhauses Friedrichstadt – werben Ja- und Nein-Sager um die 430 000 Abstimmungsberechtigten.

Der Kulturtreff Johannstadt ist eigentlich kein Ort für große Politik. In dem ehemaligen Kindergarten, der von elfgeschossigen Plattenbauten umgeben ist, wird eher der Kreativität gefrönt: Anwohner treffen sich zum Töpfern und Klöppeln; Musikcafé und Nähwerkstatt laden zum Mitmachen, die Naturfreunde zum Austausch über Reisen und Wanderungen. An diesem Abend widmen sie ihre monatliche Zusammenkunft jedoch einem brisanten Thema, das die Kommunalpolitik seit Wochen beschäftigt: der Zukunft der beiden städtischen Krankenhäuser.

Dritter Bürgerentscheid in 22 Jahren

Gekommen sind ein gutes Dutzend Senioren, dazu ein paar jüngere Mitglieder. Sie wollen sich argumentativ wappnen; schließlich liegt die Entscheidung, wie es mit den Kliniken weitergeht, auch bei ihnen: Sie wird gefällt per Bürgerentscheid. 430 000 Einwohner sind für morgen zur Abstimmung gerufen - erst zum dritten Mal seit 1990. Mitte der 90er Jahre sollten die Bürger über d...


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