Nachts im Raumschiff

Nach 100 Jahren hat Berlins Sechstagerennen nichts von seiner Faszination eingebüßt

Am 31. Januar endet das 101. Sechstagerennen in Berlin. Die Nächte voller Radrennen und Show im Velodrom sind längst Kult – und auch für Sportlaien einen Besuch wert.

Es sieht aus wie ein Raumschiff. Eingelassen in den grasbewachsenen Boden liegt es in der Dunkelheit, groß, rund und silbern schimmernd. Magnetisch angezogen strömen Menschen in die erleuchteten Hallen des Berliner Velodroms. Jedes Jahr zur gleichen Zeit kommen sie, um für ein paar Nächte die große Welt gegen eine kleine zu tauschen, deren Kern aus 250 Metern Holzbahn besteht. Es ist Sechstagerennen. Seit Donnerstagabend drehen Radfahrer ihre Runden in der riesigen Veranstaltungshalle, immer von 18 Uhr bis 1 Uhr nachts. Männer und Frauen aller Altersklassen sitzen dicht an dicht auf den Rängen, die Köpfe in ständiger Bewegung.

Die Six Days in Berlin sind Kult. Sie gehen nun »in ihr zweites Jahrhundert!«, wie die dröhnende Stadionstimme verkündet. Sie macht schon heisere Sprünge, bevor der Startschuss den Abend offiziell eröffnet, denn hier wird nicht gesprochen, sondern jeder Satz erregt in die Höhe gezogen. Wer das Berliner Sechstager...


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