Erpresser gefasst
Potsdam (dpa). Ein Jäger aus Sachsen-Anhalt hat laut Polizei einen Brandenburger Unternehmer wegen Geldsorgen erpresst. Der arbeitslose 54-Jährige wurde am Samstagabend auf einem Rastplatz der Autobahn 2 in Richtung Magdeburg gefasst. Zu diesem Zeitpunkt habe der Mann aus der Nähe von Genthin im Jerichower Land eine SMS an die Opfer-Familie vorbereitet, berichtete Oberstaatsanwalt Heinrich Junker am Montag in Potsdam. Der Tatverdächtige habe vor dem Haftrichter ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Die Ermittler kamen dem Tatverdächtigen per Ortung seines Handys auf die Spur, obwohl der 54-Jährige mehrere Prepaid-Karten nutzte. Zunächst hatten die Polizei allerdings einen Berliner im Visier. Dieser konnte jedoch seien Unschuld belegen, sagte ein Polizeisprecher.
Per Handy wollte der Mann weitere Instruktionen zur Übergabe des Geldes geben. Im Wagen des Tatverdächtigen sei eine Schreckschusspistole gefunden worden, so die Ermittler. Zudem fanden sie Hinweisschilder, mit denen der mutmaßliche Erpresser eine Art »Schnitzeljagd« organisieren wollte.
Nach Angaben der Polizei sind sich Opfer - ein Waffel-Fabrikant aus dem Landkreis Potsdam-Mittelmark - und der mutmaßliche Erpresser flüchtig bekannt. Der Mann soll den 47 Jahre alten Unternehmer am vergangenen Mittwoch telefonisch erpresst und mit dem Tod seiner 12-jährigen Tochter gedroht haben. Laut Polizei forderte er 800 000 Euro von dem Unternehmer. Zu einer Übergabe kam es nicht mehr, weil der Mann gefasst wurde.
Das Motiv des mutmaßlichen Erpressers waren wohl Geldsorgen. Nach rund vierjähriger Arbeitslosigkeit seien die Ersparnisse des Mannes aufgebraucht gewesen. Der 54-Jährige lebt laut Polizei mit einer Frau und einem Kind zusammen.
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