Umkämpfte Kartoffelscheune

Vor 30 Jahren begann der Bau des Atommüllzwischenlagers in Gorleben

Als die Baumaschinen in Gorleben anrollten, protestierten Atomkraftgegner mit einer spektakulären Aktion: Sie besetzten für einen Tag einen Zipfel DDR-Gebiet.

Die Atomkraftgegner im Wendland sprechen abfällig von der »Kartoffelscheune«, wenn sie sich mal wieder über die wuchtige Halle im Wald zwischen Gorleben und Gedelitz aufregen. Doch in dem 190 Meter langen, 38 Meter breiten und 22 Meter hohen Bauwerk aus Beton lagern keine Nahrungsmittel. 113 Castorbehälter mit hoch radioaktivem Atommüll wurden hier vorübergehend abgestellt. Sie warten auf ihren Weitertransport in ein Endlager, das noch nicht gefunden ist.

Vor 30 Jahren, am 26. Januar 1982, begann der Bau des Zwischenlagers. »Die Atomwirtschaft stand damals mächtig unter Druck, der Betrieb der Atomkraftwerke wurde an einen Entsorgungsnachweis gekoppelt«, erinnert sich Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Mit dem Baubeginn war dieser Nachweis zumindest auf dem Papier erfüllt.

Rund 2000 Lüchow-Dannenberger hatten im Verlauf des Genehmigungsverfahrens schriftlich Einwände erhoben. Doch der Kr...


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