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Polizeichefin der Herzen
Margarete Koppers leitet seit Juni 2011 kommissarisch die Berliner Polizeibehörde
Wenn die Berliner wie in den Vereinigten Staaten ihren Polizeichef selber wählen könnten, wäre sie sicher eine heiße Kandidatin. Zwar besetzt Vizepräsidentin Margarete Koppers nur interimsmäßig seit Juni 2011 den vakanten Chefposten, doch mit ihrer sachlichen und wissbegierigen Art fliegen ihr die Sympathien nur so zu. Und das nicht nur in der 22 000-köpfigen Polizeibehörde selbst, sondern auch bei Gewerkschaftern und Personalvertretern - den natürlichen Gegnern der Arbeitgeber.
Koppers ist also so etwas wie die Berliner Polizeipräsidentin der Herzen. Abgeordnete der SPD hätten nun gerne, dass sie den Chefposten ganz übernimmt. Selbst die Opposition im Abgeordnetenhaus aus Piraten, Grünen und Linkspartei kann sich keine Bessere vorstellen. Der Boulevard in der Hauptstadt titelte sogar »Sheriff-Stern für Margarete Koppers?«. Die Lage ist derzeit günstig, nach juristischen Niederlagen im letzten Auswahlverfahren schreibt der Dienstherr Koppers, CDU-Innensenator Frank Henkel, den Job gerade neu aus.
Möglicherweise wird dann auch das Anforderungsprofil modifiziert. Denn bisher war eine polizeiliche Grundausbildung Voraussetzung. Diese hat Koppers, die in den 80er Jahren aus Nordrhein-Westfalen nach Berlin kam, um Rechtswissenschaften zu studieren, nicht vorzuweisen. Bis zu ihrer Ernennung als Polizeivizepräsidentin hatte sie als Juristin Karriere gemacht - zuletzt als Vizepräsidentin des Berliner Landgerichts. Dass ihr der »Stallgeruch« der Polizei abging und sie keine Erfahrung bei sogenannten polizeilichen Großlagen hatte, war bisher sicher das größte Manko für einen weiteren Aufstieg. Doch diese Erfahrungen konnte Koppers seit Juni zur Genüge sammeln. Auch den ersten Skandal zur Handy-Überwachung musste sie meistern.
Doch hat die 1962 Geborene überhaupt Lust, die Führung des riesigen Polizeiapparats zu übernehmen? Sie selbst ließ unlängst zwar verlauten, sie schließe eine Bewerbung nicht aus. Allerdings, so wird erzählt, könne sie nicht so gut mit dem Innensenator. Sicherlich ebenfalls eine Voraussetzung für den Job. Martin Kröger
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