Goya aus dem Hinterhof

Der Berliner Sender ikono TV funkt Kunst in alle Welt

Eine Frau, eine Vision. Mit ihrem Sender ikono TV will Elizabeth Markevitch Kunst in die Wohnzimmer bringen. Der Kerngedanke: Kunst per Bildschirm einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ähnlich wie MTV in den 90er Jahren die Popmusikrezeption revolutionierte.

Die Gründerin von ikono TV: Elizabeth Markevitch
Die Gründerin von ikono TV: Elizabeth Markevitch

Seit Dezember kann der Sender, der in der arabischen Welt bereits Millionen erreicht, nun auch in Deutschland empfangen werden. Pure visuelle Erfahrung, kein Ton - ikono TV setzt auf reines Seherlebnis.

Produziert wird in einem Hinterhof-Gebäude in der Greifswalder Straße in Prenzlauer Berg. In bester HD-Qualität wechseln sich 24 Stunden am Tag Beiträge von drei bis zehn Minuten ab - Gemälde, Statuen und Plastiken aus allen Epochen, Videos, Installationen. Langsam, fast zärtlich gleitet die Kamera etwa über Goyas wuchtiges Kriegsbild »2. Mai 1808«, schwenkt in Zeitlupe über verzerrte Gesichter, erhobene Krummsäbel, einen kopfüber vom Pferd fallenden Mann, zoomt Details heran und wechselt wieder zur Gesamtsicht. Man sieht, wie eine Schraffierung oder ein geschickt gesetzter weißer Tupfer Lichteinfall vorgaukeln, bestaunt die Komposition. Das alles in wohltuender Stille, ohne kunstwissenschaftliche Erklärung, Zuordnung, Belehrung. D...


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