Harsch ins Gericht gegangen
Kritische Anmerkungen zu einem nd-Artikel über eine Sonderveröffentlichung des Bundesnachrichtendienstes
Vor Wochenfrist hatte Geheimdienstexperte Erich Schmidt-Eenboom an dieser Stelle die Forschungs- und Arbeitsgruppe »Geschichte des BND« kritisiert. Deren methodische Inkonsequenz bei der Erforschung der braunen Quellen des BND und seiner Vorgängerorganisation Gehlen diene eher der Verschleierung als der Aufklärung. Anlass war eine Sonderveröffentlichung dieser Arbeitsgruppe zur Vernichtung von BND-Personalakten in den Jahren 1996 und 2007. Darauf antwortet Klaus-Dietmar Henke, Sprecher der Unabhängigen Historikerkommission (UHK), die vom BND mit der Aufarbeitung der BND-Geschichte betraut ist. Henke sieht die UHK durch Schmidt-Eenbohm in »schräges Licht getaucht«.
Herr Schmidt-Eenboom greift in seinem gut informierten, aber nicht durchweg der Fairness unter Forschern huldigenden und ein bisschen kassandrisch ausklingenden Artikel die Sonderpublikation des Bundesnachrichtendienstes »Kassation von Personalakten im Bestand des BND-Archivs« vom 22. Dezember 2011 an. Das geschieht in vielem zu Recht.
»Wes Brot ich ess, des Lied ich sing«. Anmerkungen zu einer Sonderveröffentlichung des Bundesnachrichtendienstes von Erich Schmidt-Eenboom
Dem Autor scheint dabei nicht ganz bewusst geworden zu sein, welches Spannungsfeld er damit auch antippt: Nämlich, dass der BND unter seinem kürzlich in den Ruhestand getretenen Präsidenten Ernst Uhrlau zum einen - 60 Jahre nach seiner Gründung - in einer nachgerade kopernikanischen Wendung hin zu historischer Selbstaufklärung dabei ist, seine Behörde nach CIA-Vorbild um ein permanentes »Historical Office« zu bereichern; zum anderen, dass ein solches für Politi...
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