Rückkehr der Liebig 14

Rund 1500 Menschen protestierten bei »Zombieparade« gegen steigende Mieten

Ein blutdurchtränkter Verband über dem rechten Auge, rote Farbspritzer im Gesicht, in der Hand das rausgefallene rechte Auge. Furchterregend sahen einige Teilnehmer der Demonstration aus, die am Samstagnachmittag durch Friedrichshain führte.

Totgesagte leben länger: Demonstranten gedenken der gewaltsamen Räumung des Wohnprojektes Liebig 14 vor einem Jahr
Totgesagte leben länger: Demonstranten gedenken der gewaltsamen Räumung des Wohnprojektes Liebig 14 vor einem Jahr

Rund 1500 Menschen protestierten bei eisiger Kälte gegen Verdrängung aus den Innenstadtkiezen und gegen steigende Mieten. Unterstützt wurden sie unter anderem von einer riesigen motorbetriebenen »Krachmaschine«, die im gleichförmigen Takt auf Töpfe und Pfannen einschlug. Zu den befürchteten Ausschreitungen kam es nicht.

Anlass war die Räumung des Hausprojekts in der Liebigstraße 14 vor einem Jahr. Damals kam es zu tagelangen Protesten und Auseinandersetzungen mit der Polizei, 25 Menschen verloren ihr Zuhause.

Unter dem Motto »Erhebt Euch, lebendige Tote!« fand eine ganze Protestwoche ihren Abschluss. So hatten ehemalige Bewohner bereits am Donnerstag mit einer Mahnwache gegen eine »Stadt, die für den Profit gemacht ist« demonstriert und der gewaltsamen Räumung am 3. Februar letztes Jahr gedacht. Ehemalige Bewohner und Freunde musizierten vor dem Haus und diskutierten Gentrifizierungsprozesse. »Ich bin froh, dass wir das auf di...


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