Wahlkampf im Doppelpack
Bundeskanzlerin Merkel hilft mit Interview nicht nur Frankreichs Präsidenten, sondern vor allem sich selbst
Das gemeinsame Fernsehgespräch von Merkel und Sarkozy wird in Deutschland von SPD und Grünen als Wahlkampfhilfe der Bundeskanzlerin für Frankreichs Präsidenten kritisiert. Für die Regierungschefin geht es aber nicht zuletzt um ihr eigenes Anti-Krisen-Konzept.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den Wahlkampf für den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy eingeläutet. Dabei hat ihr Freund Nicolas offiziell noch gar nicht erklärt, ob er überhaupt kandidieren wird - wenngleich niemand daran zweifelt. Aus taktischen Gründen will er diese Ankündigung so lange wie möglich hinausschieben. Doch dass er sich um eine Wiederwahl bemühen wird, haben die Franzosen schon Ende Januar erfahren, aus dem Munde des deutschen CDU-Generalsekretärs Hermann Gröhe. Der erklärte in Paris auf einer Veranstaltung der Regierungspartei UMP, dass Merkel als Parteivorsitzende »Nicolas Sarkozy durch gemeinsame Termine im Wahlkampf aktiv unterstützen« wird.
Das hat die Kanzlerin nun selbst am Montag im Pariser Elysée am Rande des deutsch-französischen Gipfeltreffens in einem gemeinsamen Fernsehinterview mit Sarkozy bestätigt. »Wir gehören zur selben politischen Familie«, erklärte sie, »und da ist es ganz natürlich, ei...
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