Gedenken an Hatun Sürücü
Mahnwache für Ehrenmord-Opfer
(epd/nd). Mit einer Mahnwache und einer Kranzniederlegung ist gestern an den »Ehrenmord« an der jungen Deutsch-Türkin Hatun Sürücü vor sieben Jahren erinnert worden. Die damals 23-jährige Frau war am 7. Februar 2005 von ihrem jüngsten Bruder erschossen worden, weil ihre strenggläubige muslimische Familie nicht mit ihrem westlichen Lebensstil einverstanden war. Zu dem Gedenken hatten Fraueninitiativen wie Terre des Femmes und Politiker aufgerufen. Den Senat vertrat Integrations-Staatssekretärin Barbara Loht (SPD).
Das Schicksal Hatun Sürücüs stehe für das Leiden unzähliger Frauen und Mädchen, denen ein freies und selbstbestimmtes Leben verweigert werde, sagte die Bundesgeschäftsführerin von Terre des Femmes, Christa Stolle. Immer noch würden in Deutschland Mädchen und Frauen im Namen der Ehre umgebracht. »Politik und Gesellschaft müssen gemeinsam handeln, um diese Morde zu verhindern«, fordert Stolle. Das letzte bekannte Opfer sei im Januar die 18-jährige Arzu Özmen aus Detmold gewesen.
An der Bus-Haltestelle in Tempelhof, wo Hatun Sürücü erschossen wurde, erinnert ein Gedenkstein an ihr Schicksal.
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