Wade allein zu Haus

Neun Oppositionspolitiker fordern Rückzug des senegalesischen Präsidenten von den Wahlen

  • Louisa Prause, Dakar
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Proteste gegen eine mögliche dritte Amtszeit des senegalesischen Präsidenten Abdoulaye Wade gehen weiter: Neun Oppositionspolitiker kündigten an, erst in den Wahlkampf einzutreten, wenn der 85-Jährige seine Kandidatur für die Abstimmung am 26. Februar zurückzieht.

»Wade hat kein Recht, an der Präsidentenwahl teilzunehmen.« Mit dieser Auffassung steht der frühere Ministerpräsident Idrissa Seck nicht allein. Seck und acht weitere Präsidentschaftskandidaten haben ihre Kampagnen für die Wahlen am 26. Februar auf Eis gelegt, um Wade zum Rückzug zu bewegen.

In den vergangenen Tagen kam es in dem westafrikanischen Land mehrmals zu Zusammenstößen zwischen Anhängern der Opposition und Sicherheitskräften. Fünf Menschen kamen bei Unruhen in Dakar und der nördlichen Stadt Podor ums Leben, darunter ein 32-jähriger Student, der von einem Polizeifahrzeug überrollt wurde. Die Polizei setzte auch Tränengas gegen Demonstranten ein.

Wade, einst Held des friedlichen Übergangs im Jahre 2000, als er durch seinen Wahlsieg die 40-jährige Herrschaft der Sozialistischen Partei beendete, ist heute die Zielscheibe des Protests. Obwohl er selbst die Amtszeit eines Präsidenten auf zwei Legislaturperioden begrenzt hat...


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