Die DDR-Geschichte ist schon aufgearbeitet

Der Vergleich von Ex-Innenminister Schönbohm mit den Nazis und der 68er-Generation ist schief

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sich selbst zu zitieren, gilt als wenig angesagt, aber ein Mann wie Jörg Schönbohm (CDU) darf das natürlich. Er habe es ja gleich gesagt, tönte Schönbohm am Dienstag in einer Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses. Das Thema werde Brandenburg noch einmal »auf die Füße fallen«. Gemeint war die Übernahme von DDR-Richtern, Staatsanwälten und Volkspolizisten im Einzelfall auch, wenn sie zuvor Kontakte zum Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterhalten hatten.

Schönbohm meinte, die heutige Lage mit der von 1968 vergleichen zu können, als in der Bundesrepublik die Nachkriegsgeneration Rechenschaft von ihren Vätern forderte. Er habe prophezeit, dass dies mit Brandenburg und seiner Personalpolitik ähnlich verlaufen werde, erklärte Schönbohm. Durch die gegenwärtige Situation fühlt sich der frühere Innenminister bestätigt.

Nun gehörte und gehört es in Schönbohms Kreisen zum guten Ton, Naziherrschaft und SED-Diktatur gleichzuset...


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