Furchtlos, geradlinig, deutlich
Ludwig Börne, lange verschwunden, kehrt mit einem Lesebuch zurück
Die letzte Zeit verbrachte er, einsam und leidend, in seiner Pariser Wohnung. Meist lag er auf dem Sofa seines Arbeitszimmers, umgeben von Büchern und Journalen, und wurde immer einsilbiger. Der furiose Publizist, der hellwache, spöttische Kopf, der Vorkämpfer geistiger und sozialer Freiheit sah müde seinem Verlöschen entgegen. Der Grippe, die in jenen Wintertagen die Stadt beherrschte, war sein von Krankheit geschwächter Körper schließlich nicht mehr gewachsen.
Ludwig Börne, der politische Flüchtling aus Deutschland, starb am 12. Februar 1837, 50 Jahre alt. Seinem Sarg folgten Schriftsteller, Kaufleute, Arbeiter. Auf dem Père Lachaise hat man ihn bestattet.
Er war einer der Großen seiner Zeit. Nur: So unbekannt wie er kann ein Berühmter heute kaum sein. Wer ihn in seinen Schriften sucht, muss in die Bibliotheken. Im Buchhandel kam er lange nicht vor. Erst jetzt, zum 175. Todestag, hat Inge Rippmann, die vor fünfzig Jahren mit ihr...
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