Nach der Abwahl ist vor der Neuwahl
Duisburgs Oberbürgermeister Sauerland wurde von den Bürgern aus dem Amt gejagt, nun sucht die Stadt nach einem konsensfähigen Nachfolger
Sieben Tage vor Aschermittwoch ist alles vorbei: Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland hat die Quittung für das Loveparade-Drama bekommen. Morgen muss er seinen Schreibtisch räumen.
Welch ein Festtag der Demokratie: Gut 151 000 der 365 000 wahlberechtigten Duisburger beteiligten sich am Sonntag an einem Bürgerentscheid über die Abwahl ihres bisherigen Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU). Das Ergebnis ist eindeutig: 85,8 Prozent der Wähler jagten das Stadtoberhaupt aus dem Amt. Im Café Museum, wo die Abwahlbefürworter sich trafen, herrschte Sonntagabend eher Aufatmen denn Euphorie. »Zwischen mir und dem Jubel stehen 21 Tote«, sagte ein Mittvierziger. Sauerlands Gegner sehen in ihm einen der Hauptverantwortlichen für das Loveparade-Unglück im Juli 2010, beklagten seinen unsensiblen Umgang mit den überlebenden Opfern und den Angehörigen der 21 Toten.
Jubel gab es allerdings auch im Café Museum. »So sehen Sieger aus«, grölte ein Pulk sozialdemokratischer Funktionäre. Die Hymne galt Ralf Jäger, NRW-Innenminister und SPD-Chef Duisburgs, der in einer improvisierten Rede versuchte, sich den Erfolg auf die eigene ...
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