BVG-Streik kommt näher
Die Berliner müssen sich auf Warnstreiks bei der BVG noch in dieser Woche einstellen. Die Entscheidung fällt heute, wenn sich die Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di und die Arbeitskampfleitung treffen.
Gestern gab es bei der sechsten Verhandlungsrunde erneut keine Einigung mit der Arbeitgeberseite. Diese hatte ihr Angebot leicht nachgebessert, doch sei es weiterhin zu gering, hieß e bei ver.di. Die Lohnzuwächse würden nicht einmal die Teuerungsrate ausgleichen, auch die Laufzeit sei weiterhin zu lang. Über Details hatten beide Seiten Schweigen vereinbart.
Zuletzt hatte der Kommunale Arbeitgeberverband für die 12 600 Beschäftigten der BVG und ihrer Tochter Berlin Transport bis Januar 2015 - also über drei Jahre - eine stufenweise Erhöhung von insgesamt 4,2 Prozent angeboten. Dazu sollten Einmalzahlungen von insgesamt 500 Euro kommen. Ver.di verlangt Einkommenserhöhungen oberhalb der Teuerungsrate, die 2011 bei 2,3 Prozent lag.
Die BVG ist mit 750 Millionen Euro verschuldet. »Wir wollen nicht streiken, aber das Unternehmen und das Land als Eigner geben offenbar den Beschäftigten die Schuld an der schlechten ökonomischen Lage. Die leisten aber eine anerkannt gute Arbeit«, so ver.di Verhandlungsführer Lothar Andres. Der ver.di-Bundesvorstand hat bereits grünes Licht für Streikaktionen gegeben. »Wir wissen, wen wir damit treffen würden«, sagt Andres. Für die Fahrgäste werde es deshalb eine ausreichende Vorwarnzeit geben.
Immerhin haben beide Seiten für Montag einen neuen Verhandlungstermin vereinbart. Claudia Pfeiffer, Verhandlungsführerin des Arbeitgeberverbandes, konstatierte »sehr enge Spielräume« auf beiden Seiten.
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