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Menschen sollen Politik machen
Der designierte LINKE-Landeschef Stefan Ludwig über seine Ziele für die Partei
Möglichst viele Brandenburger sollen sich in die Politik einmischen und dabei auch gehört werden. Das ist das erklärte Ziel des designierten Landesparteichefs Stefan Ludwig. Um den Posten bewirbt sich der 45-Jährige am Sonnabend beim Parteitag in Blossin.
»Wir wollen weiter Mitgliederpartei sein und noch mehr ›Mitmachpartei‹ werden. Menschen sollen ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen, Bürger sollen Politik machen«, sagte Ludwig im nd-Gespräch. Dazu gehört für ihn eine verbesserte Kommunikation - »ganz bewusst in die Partei und die Öffentlichkeit hinein«, wie er sagt.
»Ich setze ganz bewusst auf Dialog«, erläuterte Ludwig. »Es soll keine Trennlinie verlaufen zwischen denen, die regieren, und der Basis der Partei. Das verstehe ich unter dem Slogan ›Partei für den Alltag‹, den wir wieder inhaltlich ausgestalten wollen - in allen Landesteilen.«
Zwar erreicht die brandenburgische LINKE in der jüngsten Meinungsumfrage bloß noch 21 Prozent. »Aber ich werde alles dafür tun, dass wir am Ende bei der Landtagswahl 2014 ein Ergebnis oberhalb von 25 Prozent erzielen«, versicherte Ludwig. »Dazu gehört natürlich bundespolitischer Rückenwind, aber auch die Umsetzung dessen, was die Brandenburgerinnen und Brandenburger von uns erwarten: Arbeit, von der man leben kann, gute Bildung für alle, gesundheitliche Versorgung in allen Regionen - kurz - ein lebenswertes und liebenswertes Umfeld in einem Brandenburg für alle.«
Jedenfalls sei es kein »Naturgesetz«, dass die LINKE beim Mitregieren an Zustimmung einbüßt. Es gehe darum, die linken Alternativen deutlich zu machen, die sich aus Regierungsverantwortung ergeben können. »Wir sind zur Zeit der einzige Landesverband in Regierungsverantwortung. Es ist an uns zu beweisen, dass wir wirklich etwas verändern können.«
Die Wahrnehmung der Sozialisten als Partei der sozialen Gerechtigkeit möchte Stefan Ludwig wieder deutlicher ausprägen. Dabei ist er sich bewusst, dass die Anhänger hohe Erwartungen an die Linkspartei haben. Ihr verzeihen sie Fehler nicht so leicht wie beispielsweise der SPD. »Unsere Wähler stellen hohe Ansprüche an Ehrlichkeit und Klarheit im Agieren. Wir stehen für solidarische Politik und deshalb wird von uns ein solidarischer Umgang miteinander erwartet. Das müssen wir ausstrahlen, auf allen Ebenen.«
Mit der Diskussion über das Leitbild »Brandenburg 2020« soll die Landespartei inhaltlich aufgestellt werden für die Bundestagswahlkampf 2013 sowie die Kommunal-, Europa- und Landtagswahlen im Jahr darauf. Die Landtagsfraktion wird am Sonntag beim Parteitag in Blossin den Stand der Arbeit am Entwurf des Leitbilds darstellen. Anschließend soll darüber diskutiert werden. Das Leitbild soll die politischen Gestaltungsziele für dieses Jahrzehnt abbilden.
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