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- Berlinale 2012
Geld heilt keine Seelen
Fukushima und die Folgen
»Die Geschichte der Flüchtlinge von Fukushima«. So lautet der Untertitel des erregenden japanischen Dokumentarfilms »Nuclear Nation« von Atsushi Funahashi. Er läuft im Berlinale-Forum. Der 1974 geborene Regisseur gehört zu den japanischen Filmemachern, die nach dem Tsunami und der Kernschmelze in Fukushima vor einem Jahr in die Gegend fuhren, um die Folgen zu dokumentieren.
nd: In europäischen Zeitungen erscheinen seit einiger Zeit wieder Artikel mit dem Tenor, Japan habe die schlimmste Zeit nach Fukushima überstanden und sei als Wirtschaftsmacht zurück. Wie sieht es vor Ort tatsächlich aus?
Atsushi Funahashi: Eine nukleare Katastrophe ist nie einfach so »vorüber«. Unsere Regierung hat uns das aber weiszumachen versucht: dass die nukleare Kernschmelze beendet und die Kühlungssysteme der Reaktoren in Fukushima wieder stabil seien.
Experten sagen etwas anderes?
Ja. Viele der Menschen aus Futaba, die ich in der Oberschule filmte, in der sie nach ihrer Evakuierung lebten - sie sind immer noch dort. In den Schulen und in diversen anderen Flüchtlingslagern. Und in der Anlage von Fukushima sind Arbeiter nach wie vor 24 Stunden am Tag damit beschäftigt, eine erneute Katastrophe zu verhindern. Wenn der Premierminister sich vor die Mikrofone stellt und sagt: Es ist alles wieder in Ordnung!, jetzt können wir wiede...
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