Ein Star für Baku mit dunklen Flecken
MEDIENgedanken: Eurovision Song Contest in Aserbaidschan und die Pressefreiheit
Wenn russische Journalisten verfolgt oder gar umgebracht werden, hauen deutsche Medien drauf. Zu Recht. Wenn Kollegen in Turkmenistan die Geheimdienste erst Drogen und Waffen unterjubeln, damit sie ins Zuchthaus gebracht werden können, wo sie erst, obwohl dem Rentenalter nahe wie Ogulsapar Muradowa, vergewaltigt und dann wie ein Hund erschlagen werden - hauen deutsche Medien nicht drauf. Die öl- und gasreiche zentralasiatische Ex-Sowjetrepublik ist zwar OSZE-Mitglied, liegt aber furchtbar weit weg.
Aserbaidschan am anderen Ufer der Kaspi-See ebenfalls. Und für die Verfolgungen, denen kritische Journalisten auch dort ausgesetzt sind, gab es bisher in deutschen Medien wenig Platz. Bis Aserbaidschan im letzten Sommer den Eurovision Song Contest gewann und damit das Recht, die nächste Runde auszurichten. Pünktlich zum Beginn des deutschen Auswahlverfahrens hatte Reporter ohne Grenzen (ROG) - eine internationale nichtstaatliche Organisa...
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