Heiliger Fußball

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 1 Min.

Heute spielt Hertha gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund. Mal wieder ein Schicksalsspiel gegen den Abstieg, aber eigentlich kann gar nichts schiefgehen. Denn die Mannschaft hat zwar nur einen Interimstrainer, aber halb Berlin weiß, wie die Mannschaft gewinnen kann. Allen voran der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). »Wir müssen nicht verzweifeln und Hertha die Daumen drücken.« Sportsenator Frank Henkel (CDU) hält die Qualität der Mannschaft für »solide«, das Problem liege »in den Köpfen der Spieler«. Henkel will der Mannschaft zwar nicht die Köpfe waschen, aber immerhin im Stadion den Rücken stärken.

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Das kann Wowereit nicht, weil er ja in Rom beim Papst weilt, um heute der Kardinalsweihe von Berlins Erzbischof Rainer Maria Woelki beizuwohnen. Gewiss kein Heimspiel für den Regierenden, als bekennender Schwuler am Hort der Verdammnis solcher »widernatürlichen Verirrungen« - 1:0 für Wowereit.

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Eine ganz eigene Einstellung zum Fußball im Allgemeinen und zu Hertha im Besonderen hat ein anderer bekennender Homosexueller, der Filmemacher Rosa von Praunheim. Ihm sei das Spiel ziemlich egal, sagte er einer Zeitung. Er kenne kaum einen, der dort hingeht, »außer ein paar Lesben«.

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