Tod einer Moderatorin?

Libyens Revolutionsbrigaden im Zwielicht

  • Lesedauer: 1 Min.
Eine vom neuen Regime inhaftierte Fernsehmoderatorin soll tot sein. Der Generalstaatsanwalt dementiert.

Tripolis/Istanbul (dpa/nd). Die prominente Fernsehmoderatorin Hala Misrati soll in einem Gefängnis der libyschen Hauptstadt Tripolis tot aufgefunden worden sein. Das meldete der Nachrichtensender Al-Arabija am Sonntag. Bereits einen Tag zuvor kursierten in Libyen Gerüchte, wonach die Journalistin, die einst loyal zu Staatschef Muammar al-Gaddafi gestanden hatte, von Angehörigen einer sogenannten Revolutionsbrigade getötet wurde.

Libyens Generalstaatsanwalt dementierte derweil diese Medienberichte. In einem Interview mit dem arabischen TV-Sender Al-Dschasira sagte Abdulasis al-Hasadi am Sonntag, er wisse nicht, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt habe. Die TV-Moderatorin wird seinen Angaben zufolge noch verhört.

Der Ministerpräsident der Übergangsregierung, Abdul Rahim al-Kib, hatte am Samstagabend in einer Fernsehansprache zum 1. Jahrestag des Beginns der »Revolution des 17. Februar« noch einmal eindringlich an alle bewaffneten Freischärler appelliert, sich für den Dienst im Innenministerium oder in der Armee zu melden.

Bislang hätten sich erst gut 5000 der Aufständischen, die im vergangenen Jahr gegen die Gaddafi-Truppen gekämpft hatten, für den Dienst bei der Polizei gemeldet. Etwa genauso viele wollten der Armee beitreten. Einige Revolutionsbrigaden hatten erklärt, sie wollten den Sicherheitskräften nur geschlossen beitreten.

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