Endlagerfrage weiter offen

Gorleben: Seit 35 Jahren »Nukleares Entsorgungszentrum«

Vor 35 Jahren wurde Gorleben zum Atomstandort - eine Wiederaufarbeitungsanlage konnte nicht durchgesetzt werden

Vor 35 Jahren saßen viele Lüchow-Dannenberger vor den Radios. Im NDR verkündete Niedersachsens Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) am 22. Februar 1977, dass der Wald zwischen Gorleben und Gedelitz Standort eines »Nuklearen Entsorgungszentrums« werden sollte. Auf zwölf Quadratkilometern sollten außer dem Endlager auch eine Wiederaufarbeitungsanlage (WAA), mehrere Zwischenlager und weitere Nuklearfabriken entstehen.

Dass es bei der Auswahl von Gorleben nicht wissenschaftlich zuging, wurde durch niedersächsische Kabinettsprotokolle aus den 1970ern und andere Schriftwechsel bekannt. Die Dokumente belegen, dass geologische Aspekte bei der Benennung nur eine Nebenrolle spielten. Die CDU-Landesregierung setzte vielmehr wegen der »Zonenrandlage«, der hohen Arbeitslosigkeit im Wendland und einer großen unbebauten Fläche über dem Salzstock auf Gorleben.

Der Bau einer Wiederaufarbeitungsanlage scheiterte am Widerstand der Bevölkerung. Di...


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