Schloss im Plan
Senator Müller will, dass »2012 noch etwas passiert«
Den Bebauungsplan für das Humboldt-Forum und damit die Wiedererrichtung des Schlosses in der Berliner Mitte beschloss gestern der Senat. Ende März rechne er mit der Bestätigung durch das Abgeordnetenhaus, sagte Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD) vor Journalisten. Es gehe um eine wichtige Entwicklung an diesem zentralen historischen Ort, und er erwarte, »dass 2012 noch etwas passiert«.
Dabei mag er bauvorbereitende Arbeiten im Blick gehabt haben, aber besonders wichtig ist ihm die Entstehung eines »Ortes der Begegnung und des Dialogs der Kulturen«. Besonderer Wert sei auf eine »erlebbare, öffentliche Stadt« zu legen, meinte Senator Müller. Auch Bundesministerien, von denen weitere in Berlin gebaut werden, sollten einem solchen Anspruch genügen.
Der Bebauungsplan für das Schlossareal ermöglicht die Errichtung des Humboldt-Forums anstelle des früheren Berliner Schlosses auf der Grundlage des prämierten Wettbewerbsentwurfs des Architekten Franco Stella. Neben der Wiedererrichtung des Schlüterhofes und der Realisierung einer Kuppel schafft der Bebauungsplan die Voraussetzungen für einen öffentlichen Durchgang in Nord-Süd-Richtung durch das Gebäude. Der Sockel des ehemaligen Nationaldenkmals Kaiser Wilhelm I. wird zudem als Standort für das Freiheits- und Einheitsdenkmal festgelegt.
Für die Gestaltung des unmittelbaren Umfeldes rund um das Humboldt-Forum, das das Gebiet zwischen Spree, Lustgarten, Spreekanal und Marstall/Staatsratsgebäude umfasst, wird es in diesem Jahr einen gesonderten Wettbewerb zur Gestaltung geben, wie Senatsbaudirektorin Regula Lüscher erläuterte. Dabei wird es insbesondere um die stadträumliche Einbindung des neuen Gebäudes und seine Bezüge zu den umliegenden Bauten und Freiräumen gehen. Vor allem solle die städtische Qualität der Mitte wieder hergestellt und ein abwechslungsreiches Angebot für kulturelle und gesellschaftliche Begegnungen geschaffen werden, hieß es.
Unter Hinweis auf die durch das Land Berlin anteilige Bereitstellung des Grundstückes sowie eine finanzielle Beteiligung von rund 35 Millionen Euro betonte Michael Müller: »Das Land guckt nicht, was der Bund hier macht. Es engagiert sich.«
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