Werbung

Grüne wählen Flügellosen

Benedikt Lux wird Parlamentarischer Geschäftsführer

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Fraktion der Grünen im Abgeordnetenhaus hat einen neuen Parlamentarischen Geschäftsführer: Benedikt Lux. Der 30-jährige Abgeordnete aus Zehlendorf wurde gestern als Nachfolger von Heiko Thomas gewählt, der das Amt aufgrund persönlicher Gründe Mitte Februar niedergelegt hatte. Lux war als einziger Kandidat für das Amt angetreten, er wurde mit 16 Ja gegen 4 Nein und bei 4 Enthaltungen gewählt. Die Fraktionschefin der Grünen, Ramona Pop, hatte bereits in der vergangenen Woche angekündigt, zügig einen neuen Geschäftsführer wählen zu wollen. »Der Generationswechsel bei den Grünen geht weiter«, so Pop.

Benedikt Lux, der früher dem linken Parteiflügel zugerechnet wurde, ist bereits seit geraumer Zeit kein Mitglied einer parteipolitischen Strömung mehr, also weder der Linken noch der Realos. Diese neutrale Position dürfte ihn prädestinieren, zwischen den zerstrittenen Flügeln zu vermitteln.

Nach den hohen Erwartungen für die Abgeordnetenhauswahl 2011 waren nach dem vergleichsweise bescheidenen Ergebnis massive Personalquerelen ausgebrochen: So weigerte sich der linke Parteiflügel, die äußerst knappe Wahl des Realo-Fraktionsvorsitzenden Volker Ratzmann anzuerkennen. Der trat daraufhin als Fraktionschef zurück und verlässt jetzt die Landespolitik.

Doch bereits seit Jahresbeginn ist zu beobachten, dass die Grünen wieder geschlossener auftreten. Sie versuchen auch, die Meinungsführerschaft in der Opposition zu übernehmen. Für Lux bleibt dennoch viel zu tun: Dass er das nötige Können für den Job hat, steht außer Frage. Ob er die Mehrfachbelastung Innenexperte, Verfassungsschutzausschuss-Vorsitzender und Geschäftsführer hinbekommt, wird sich zeigen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -