»Jobwunder« dank Dumpinglöhnen
Discounter-Debatte in Niedersachsens Landtag
Für den Erhalt der Arbeitsplätze bei den insolventen Drogerieketten Schlecker und IhrPlatz soll sich die niedersächsische Landesregierung einsetzen. Dies forderte gestern Linkspartei im Landtag. Die Fraktion warnte vor der Zunahme »prekärer Arbeitsverhältnisse« bei Discountern und kritisierte die Arbeitsmarktpolitik von Schwarz-Gelb.
Wenn die niedersächsische Regierung - voran Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) - angesichts aktueller Arbeitslosenzahlen von »Jobwunder« rede, entspreche das nicht der Realität. Das stellte die arbeitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Ursula Weisser-Roelle, im Rahmen einer aktuellen Stunde klar. Tatsächlich seien rund 370 000 Menschen in Niedersachsen arbeitslos, etwa 100 000 mehr als offiziell vermeldet. Die Differenz ergebe sich unter anderem daraus, dass zum Beispiel Arbeitslose in »qualifizierenden Maßnahmen« wie zum Beispiel unbezahlten Praktika nicht in der Statistik erfasst werden.
Das angebliche Jobwunder, erklärte Weisser-Roelle, beruhe in hohem Maße auf der Zunahme von Billigjobs. »Prekäre« Arbeitsverhältnisse seien in Niedersachsen besorgniserregend gestiegen. Besonders betroffen seien Beschäftigte von Discountern.
Die Zahl der Leiharbeiter habe sich in den letzten zehn Jahren verdreifacht...
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