Oskar Lafontaine: Merkel ist dabei, Europa zu zerstören
Die Linkspartei hat nach Monaten quälender Debatten und persönlicher Auseinandersetzungen offenbar Atem geschöpft. Debatten über Verfassungsschutzbeobachtung und unfaire Behandlung im Umfeld der Bundespräsidentenwahl durch die politische Konkurrenz haben ihr offenbar zusätzlich Solidarität in Teilen der Bevölkerung verschafft. Oskar Lafontaine sieht seine Partei bereits wieder in einem bundespolitischen Aufwind. Über Chancen bei den bevorstehenden Landtagswahlen, die Gefahren der europäischen Krise und Anforderungen an die LINKE sprach mit ihm Uwe Kalbe.
nd: Herr Lafontaine, hätten Sie gedacht, dass ein Ostdeutscher mal Ihr Bundespräsident wird, neben einer Kanzlerin aus der DDR?
Lafontaine: Das ist für mich heute in Deutschland Normalität.
Wenn jede Kandidatenaufstellung so einfach über die Bühne ginge wie die von Joachim Gauck, hätte die LINKE in diesem Jahr eine Sorge weniger.
Einfach ist die Kandidatenaufstellung von Joachim Gauck nun wirklich nicht über die Bühne gegangen. Seine Nominierung ist das Ergebnis einer Fehlkalkulation von Gabriel und Trittin und eines Erpressungsmanövers von Rösler.
Die LINKE befindet sich seit Monaten in einer Flaute. Die bevorstehende Wahl im Saarland ist ein Sonderfall - dank Ihrer Person. Aber kann dies Ihre Genossen in Schleswig-Holstein retten, die zwei Monate später zur Wahl stehen und jetzt bei drei Prozent liegen?
Wahlerfolge entfalten eine Sogwirkung für nachfolgende Wahlen. Das war immer so. Wir haben wieder einen leicht ansteigenden Bun...
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