Gutes Gewissen im Tank
Studie sieht keinen Zusammenhang zwischen Hunger und der Produktion von Biokraftstoffen
Ist die Herstellung von Biokraftstoffen verantwortlich für den Hunger in der Welt? Nein, meint nun eine von der Biosprit-Lobby in Auftrag gegebene Studie. Dabei ignoriert man längst bekannte Fakten.
»Teller oder Tank« - das ist offenbar nicht die Frage, wenn man der am Donnerstag veröffentlichten Studie des Gießener Agrar- und Entwicklungsökonomen Michael Schmitz glauben darf. Im Auftrag des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie und der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen ging Schmitz der Frage nach, ob die Produktion von Kraftstoffen aus Pflanzen und die Spekulation an den Börsen »Gründe für Hunger« in der Dritten Welt seien. Einen direkten Zusammenhang mag er nicht erkennen. Als Hauptursachen macht er andere Faktoren aus: schlechte Regierungsführung etwa sowie Korruption, Wetterextreme und Kriege. Biokraftstoffe seien »nur im Zusammenspiel mit anderen bedeutsamen Einflussfaktoren für höhere und volatilere Preise verantwortlich«, resümiert der Ökonom.
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