Wer will noch mal, wer hat noch nicht?

Die Europäische Zentralbank flutet erneut den Bankensektor mit Geld, um die Staatsschuldenprobleme in den Griff zu bekommen

Während Europas Regierungen durch den Fiskalpakt zu massiven Haushaltskürzungen gezwungen werden, bekommen die Banken im Euroraum offenbar unbegrenzt Geld.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erneut eine Riesensumme in die Finanzmärkte gepumpt. Im Rahmen eines Drei-Jahres-Tenders liehen sich 800 Banken eine Gesamtsumme von 529,5 Milliarden Euro. Das Geld ist entsprechend dem aktuellen Leitzins mit jährlich 1,0 Prozent extrem niedrig verzinst. Kurz vor Weihnachten hatte die EZB bereits eine Summe von rund 489 Milliarden Euro für drei Jahre vergeben.

Üblicherweise verleiht die Zentralbank Geld nur für kurze Zeiträume zwischen einer Woche und drei Monaten. Ihr ungewöhnliches Vorgehen hatte die EZB schon im Dezember damit begründet, dass sich die Banken gegenseitig kein Geld mehr verleihen, daher ein Austrocknen des Geldmarkts und eine Kreditklemme drohen.

Der eigentliche Grund war freilich ein anderer. Die Zentralbank darf gemäß Artikel 123 des »Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union« keine Kredite an staatliche Stellen vergeben und auch keine Staatsanleihen bei Ers...


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