Streit um Prozente und Termine
Brüssel will Schadstoffausstoß auf den Meeren verringern - der Weg ist aber umstritten
Schiffe sind weit weniger umweltfreundlich als gemeinhin angenommen. Die EU-Kommission will nun die schädlichen Treibstoffe ersetzen. Doch die Alternativen sind teuer und zum Teil gefährlich.
»Schiffe sind schwimmende Verbrennungsanlagen ohne Filter für Sondermüll«, wiederholt Michael Cramer unermüdlich. Der Grünen-Politiker ist verkehrspolitischer Sprecher seiner Partei im Europäischen Parlament. Mit der landläufig verbreiteten Meinung, dass Schiffe relativ umweltfreundliche Verkehrsmittel seien, räumt er gerne auf. Schiffe seien für jährlich rund 50 000 tödliche Erkrankungen in Europa verantwortlich, sagt er. Das liege an den Abgasen des Schweröls, das als Treibstoff für die Schiffe verwendet wird. Schweröl ist ein Abfallprodukt der Rohölerzeugung. Darin ist unter anderem Schwefel enthalten. Bei der Verbrennung wird er als Schwefeloxid freigesetzt, und das ist schädlich für Menschen, Tiere und die Natur.
Das Problem ist weltweit bekannt. Schon 2008 hatte sich deshalb die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO darauf geeinigt, etwas dagegen zu tun. Die EU stimmte damals der Vereinbarung zu, den Anteil von Schwe...
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