Der große Bluff mit CDS-Papieren

Kreditausfallversicherungen für griechische Staatsanleihen werden vorerst nicht fällig

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Banken drohten mit Kreditausfallversicherungen, um von den Regierungen billionenschwere Rettungspakete zu erpressen. Nun entpuppen sich die »CDS« als harmlos.

Der Internationale Derivate-Verband ISDA hat am Donnerstag in New York entschieden, den Schuldenschnitt von Griechenland nicht als »Kreditereignis« einzustufen. Damit werden Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) auf griechische Staatsanleihen nicht fällig. Aus Furcht vor dem Auslösen solcher Kontrakte hatten Regierungen seit 2008 billionenschwere Rettungspakete geschnürt, um Banken und Staaten abzusichern.

Die Kreditausfallversicherungen dürfen nicht mit Kreditversicherungen (»Hermes-Bürgschaften«) verwechselt werden, mit denen handfeste Im- und Exportgeschäfte abgesichert werden. CDS sind kein Versicherungsvertrag, sondern ein handelbares Finanzderivat. Allerdings dienen sie traditionell Banken und Unternehmen dazu, sich gegen mögliche Verluste bei Staatsanleihen oder anderen Darlehen abzusichern. In jüngerer Zeit wurden CDS jedoch verstärkt zu Spekulationsobjekten: Ohne überhaupt Staatsanleihen zu besitzen, wett...


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