- Unten links
- Tagesglosse
Unten links
Der uns kürzlich abhanden gekommene Bundespräsident wird am Donnerstag mit Großem Zapfenstreich verabschiedet. Ganz abgesehen davon, dass in diesem Land offenbar nur noch Leute mit Selbstbedienungsmentalität (ob nun geistig oder monetär) zu derlei Ehren kommen - weshalb das Ding vermutlich Zapfen von Anzapfen und Streich von Einstreichen heißt -, ist Wulffs Abschiedsdatum wohlüberlegt. Denn Donnerstag ist Frauentag, also irgendwie sein Schicksalstag. Nach der Scheidung von der ersten Frau war er so pleite, dass er den 500 000-Euro-Kredit brauchte, um seine zweite Frau glücklich zu machen. Und als der und manch andere Nehmerqualität des Ex-Ministerpräsidenten öffentlich wurden,blieb ihm immerhin noch die Schwiegermutter samt eidesstattlicher Versicherung über innerfamiliäre Finanzhilfen. Wulff kann nicht meckern. Weiblicher Beistand, auskömmlicher Ehrensold, Staatsanwälte im Haus - und als Krönung: Zapfenstreich. oer
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.