Pleitegeier müssen warten

Der Schuldenschnitt für Athen verhindert die sofortige Pleite, ohne Perspektiven zu eröffnen

Die Politiker in Brüssel, Berlin, Paris, Washington und Athen atmen auf, die Normalbevölkerung stöhnt - vor allem in Griechenland. Die Streichung der Schulden wird den Abwärtstrend der Realwirtschaft so wenig stoppen wie das von der EU bewilligte Hilfspaket. Schon jetzt ist jeder zweite Grieche unter 24 Jahren ohne Job.

Karikatur: Christiane Pfohlmann
Karikatur: Christiane Pfohlmann

Die Frist für die Gläubiger endete am Donnerstag um 21 Uhr. Die erlösende Nachricht aus Athen wurde kurz nach Mitternacht offiziell bekanntgegeben: 85,8 Prozent der privaten Gläubiger haben der Umschuldung Griechenlands zugestimmt. Kanzlerin Angela Merkel wusste schon am Donnerstagabend, dass es die Griechen geschafft haben. Sie sei »zufrieden« mit dem »ermutigenden Ergebnis«, ließ sie ihren Sprecher Steffen Seibert am Freitag nüchtern mitteilen.

Ohne Berlin geht in Brüssel nichts und so war es vor allem die deutsche Regierung, die seit Sommer 2010 immer wieder auf eine Beteiligung des Privatsektors gepocht hatte. Für die Euro-Zone ist die Umschuldung Griechenlands historisch. Erstmals müssen Investoren, die ihr Geld in den lange als sicher geltenden Hafen Euro-Zone angelegt haben,...


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