LINKE für Senatskodex
(dpa). Die LINKE unterstützt den Grünen-Vorschlag, eine Art Ehrenkodex für Senatsmitglieder zu erarbeiten. »Ich finde es sinnvoll, über diese Grauzone zu reden und insbesondere im Bereich des Sponsoring Verhaltensrichtlinien festzulegen«, sagte Landeschef Klaus Lederer am Mittwoch. Der Rechtsexperte der Grünen, Dirk Behrendt, hatte in der Debatte um kostenlose Urlaube und Flüge von Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) klarere Regelungen gefordert.
Politiker hätten selbstverständlich ein Privatleben. Doch es gebe auch Verquickungen von Privatem und Politischem, sagte Lederer. Vorrangig sei für ihn, »dass jeder Anschein der Einflussnahme der Wirtschaft auf die öffentliche Hand vermieden werden muss«, betonte der LINKE-Politiker. Deshalb sollten privat organisierte Wahlkampfveranstaltungen vermieden werden.
Justizsenator Thomas Heilmann (CDU) nahm den Regierenden Bürgermeister in Schutz. Er wundere sich, mit welcher Akribie versucht werde, den Berufsstand des Politikers zu diskreditieren, sagte Heilmann im Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. Zudem halte er den Austausch zwischen Politik und Wirtschaft in Deutschland für unterentwickelt. Ihm seien in Berlin keine Extra-Regelungen zum Verhalten von Politikern bekannt.
Der CDU-Abgeordnete Sven Rissmann warf dem Grünen-Abgeordneten Behrendt »Profilneurose« vor. Er wolle aus den von Wowereit eingeräumten Gratisflügen und einem Kurzurlaub politisches Kapital schlagen. »Dazu leiste ich keine Beihilfe.« Behrendt hatte kurzfristig eine Debatte über rechtliche Konsequenzen des Verhaltens von Wowereit gefordert, was die Ausschussmehrheit ablehnte.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.