Kommunist im Gehrock
Es gibt wieder eine achtbare Engels-Biografie - von Tristram Hunt
Was sollte ein Biograf in eine Lebens-Werk-Geschichte einbringen? »Enthusiasmus und ruhige Erkenntnis, Liebe und Gerechtigkeit, Künstlertum und Wissenschaft« - und noch einiges mehr.
Was sollte ein Biograf in eine Lebens-Werk-Geschichte einbringen? »Enthusiasmus und ruhige Erkenntnis, Liebe und Gerechtigkeit, Künstlertum und Wissenschaft« - und noch einiges mehr. Diesen Anspruch formulierte Stefan Zweig, und in seinem »großen Balzac« - einem Autor, den Friedrich Engels überaus geschätzt hat - vermochte er, »gleichzeitig dem Richterwort über das Geschaffene« gerecht zu werden. Zur Leipziger Buchmesse sorgt eine Engels-Biografie des Propyläen Verlages für Aufsehen. Und wieder ist es eine britische Feder, die uns (nach Francis Wheens Marx-Biografie) einen Protagonisten des wissenschaftlichen Sozialismus nahebringt: Tristram Hunt.
Hält sie den hohen Anforderungen sachgemäßer essayistischer Porträtierungskunst stand? Ja, und doch nicht in jeder Passage. Zunächst muss gesagt werden, dass der Historiker, der an der Londoner Universität Neuere Geschichte vermittelt, eine Leerstelle füllt. Nach dem wegweisenden zweibänd...
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