Das Leben in einem Augenblick
Retrospektive des Porträt-Fotografen Arnold Newman bei C/O Berlin
Die fehlende Liquidität des Künstlers hat der Welt einen großen Fotografen beschert: Da Arnold Newman 1938 das Geld ausging, musste der 1918 Geborene seine Ausbildung zum Maler abbrechen, heuerte bei einem Kaufhaus als Fotograf an. Fehlendes Selbstbewusstsein ist dennoch keine Schwäche des 2006 verstorbenen Newman. »Ich wäre ein guter Psychiater«, hat der US-Amerikaner einst verkündet - und seine Werke bestätigen dies genauso, wie sie ihn in ihren schlüssigen Kompositionen als potenziell hochbegabten Maler ausweisen. Die Galerie C/O Berlin zeigt bis 20. Mai eine große Retrospektive des wohl einflussreichsten Porträtfotografen des 20. Jahrhunderts.
Als »Environmental Portraits«, also Porträts, die die Umwelt mit einbeziehen, wurden Newmans Arbeiten oft treffend bezeichnet. Denn ihm war es nicht genug, von Picasso und Monroe über Chagall, Stra...
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