Avantgarde mit Bart

Das Festival MaerzMusik brachte Musik John Cages ins Berghain

Auch Musikavantgarde kann einen Bart haben. Zu beobachten war dies bei der mit viel Spannung erwarteten Berliner Stippvisite des 76-jährigen Komponisten und Urvater der Minimal Music, La Monte Young, in der Villa Elisabeth. Der Meister mit dem gewaltigen grauen Bart bot im Gemeindesaal von St. Elisabeth seiner ebenfalls in die Jahre gekommenen Jüngerschar das Vergnügen, ins »Dream House«, eine spektakuläre Lichtinstallation, einzutreten und sich in endlos wiederholten Raga-Sequenzen, die mit Elektro-Schleifen unterlegt waren, zu verlieren (weitere Konzerte 24. und 31.3.). Körper wurden körperlos, und das, was prämoderne Denker Geist oder Seele zu nennen pflegten, erhob sich auf musikalischen Schwingen durch den Raum.

Der Erzeuger dieser Erfahrung stiefelte am Dienstag dann frohgemut durch den postindustriellen Tanzschuppen des Berghain, um sich in der dortigen »Sonic Arts Lounge« wieder aufgefundene, neu bearbeitete und origi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.