Nasse Wände, feuchte Möbel, überflutete Keller - was tun bei Wasserschäden?

Die sintflutartigen Regenfällen der letzten Tage und Wochen haben in einigen Teilen Deutschlands im wahrsten Sinne Verwüstungen hinterlassen. Die Schäden der Infrastruktur, in Städten und Gemeinden, an Straßen und Schienen, in Umwelt und Landwirtschaft werden erst nach und nach sichtbar werden. Klar ist indes heute schon, dass die Kosten die Milliardenhöhe überschreiten werden. Die Schäden zu beseitigen wird eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe sein.

Tipps der Feuerwehr
Betroffen ist neben öffentlichen Straßen und Einrichtungen vor allem Otto Normalverbraucher - Privathaushalte wie Handwerker, Händler und Gewerbetreibende gleichermaßen.
Bei Wasserschäden an Wohnhäusern und Wohnungen sollte laut Feuerwehr generell folgendes beachtet werden:
Feuerwehren: Bei überfluteten Kellern und Gebäuden können sich Privatpersonen an die örtlichen Feuerwehren wenden. Diese sichern zuerst die Heizungsräume, um z.B. das Auslaufen von Öltanks zu verhindern. Danach werden Schlamm- und Wassermassen aus Kellern und Wohnräumen gepumpt. Für die Kosten des Einsatzes kommen zumeist die Versicherungen auf. Viele Gemeinden verzichten bei Katastrophen durch Naturgewalten auf eine Rechnung.

Trocknen der Häuser
Feuchte Wände brauchen meist mehrere Monate um vollständig zu trocken. Am besten hilft Querlüften, wobei die Fenster möglichst lange Zeit geöffnet bleiben sollten. Um Einbrüche zu verhindern, können Kellerräume mit Gitterstäben gesichert werden. Für Wohnräume kann man - allerdings lärmende - Lufttrocknungsgeräte mieten.
Fußböden: Von Wasserschäden sind häufig Fußböden stark betroffen. Probleme gibt es vor allem beim so genannten »schwimmenden« Estrich. Oft ist Feuchtigkeit über die Fugen unter die Estrichplatte gesickert, ohne dass dies sofort sichtbar ist. In diesem Fall sollten Bautrocknungsfirmen einspringen. Holz- und Laminatböden müssen oft entfernt und erneuert werden. Durch das Wasser können sich im Parkett Risse bilden. Laminatspanplatten werfen sich schnell auf, werden wellig und schrumpfen nicht wieder zusammen. Nicht verklebte Teppichböden können einfach beiseite gerollt und getrocknet werden.
Wände: Bei Dauerfeuchtigkeit besteht die Gefahr der Bildung von gesundheitsschädlichem Schimmel an den Wänden. Um dies zu vermeiden, sollte kräftig gelüftet werden. Wichtig ist, dass die Oberfläche trocknet, was an einer heller werdenden Wandfarbe zu erkennen ist.
Renovieren: Mit Tapezier- und Renovierungsarbeiten kann häufig erst viele Monate nach der Überschwemmung begonnen werden. Voraussetzung dafür sind auch hier vollständig trockene Wände. Andernfalls können sich Farbe und Tapete wellen und ablösen. 

Möbel nur selten zu retten
Möbel: Feuchte Spanplattenmöbel müssen meist ersetzt werden, da sie durch Wasser aufquellen und sich verziehen. Möbel aus Massivholz können normal trocknen. Schränke etc. sollten aber mindestens zehn Zentimeter von der Wand abgerückt werden, um für die Trocknung eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten. 

Die richtige Versicherung
Versicherungen: Wer den richtigen Vertrag hat - aber das sind die wenigsten -, kann seine finanziellen Verluste bei den Versicherungen geltend machen. Wie viel Geld es gibt, ist von den individuellen Abschlüssen abhängig. Je nach Art des Schadens sind zudem unterschiedliche Versicherungssparten zuständig. Bei Gebäuden können die Elementarschadenversicherung, die Hausrat- sowie die Gebäudeversicherung und bei Autos die Teil- und Vollkaskoversicherung in Anspruch genommen werden. In jedem Fall sollten die Schäden sofort gemeldet werden. Sonst ist der Versicherungsschutz gefährdet.

(Quellen: Deutscher Feuerwehrverband e.V., Verbraucherzentrale...

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