Zu arm für Förderprogramme
Oberhausen hat derzeit die größte Pro-Kopf-Verschuldung unter den deutschen Kommunen
Ein Musiktheater gibt es in Oberhausen schon lange nicht mehr, vier von sieben Bädern sind zu, und die Busse fahren abends nur noch stundenweise. In der Wiege des Ruhrgebiets regiert die nackte Finanznot.
Oberhausen. In der Innenstadt reiht sich Billigladen an Leerstand, und bald macht mit einer Kaufhof-Filiale auch noch das letzte Warenhaus dicht. Oberhausen, die Stadt, in der vor 250 Jahren die erste Eisenhütte des Ruhrgebiets öffnete, droht in Armut und Tristesse zu versinken. Aber Oberhausen zahlt für den Solidarpakt: fünf bis sechs Millionen Euro im Jahr, kreditfinanziert. »Wir brauchen eine Initiative zur Abschaffung des Soli schnell. Wir können nicht bis 2019 warten«, sagt der persönliche Referent des Oberbürgermeisters Uwe Bonsack.
Rund zwei Milliarden Euro Schulden musste die nordrhein-westfälische Industriestadt mit 212 000 Einwohnern aufnehmen, seitdem sie mit dem Rückzug von Kohle und Stahl Zehntausende Arbeitsplätze verlor. Damit hat Oberhausen aktuell die größte Pro-Kopf-Verschuldung Deutschlands (9600 Euro). Überschuldung und Nothaushalte gehören seit Jahrzehnten zum Alltag: Seit dem Jahr 1986 gab es ...
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