Paranoia gegenüber Mitarbeitern

Bei Ikea in Frankreich wurden jahrelang private Spitzeldienste eingesetzt

  • Andrea Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Ikea Frankreich hatte kürzlich unangemeldeten Besuch von der Polizei. Die Justiz ermittelt gegen das Möbelhaus wegen des Verdachts der der systematischen Bespitzelung von Mitarbeitern und Kunden.

Was ist nur in den schwedischen Möbelriesen gefahren? Weit vom Image der netten Firma entfernt, in der sich alle duzen und beim Vornamen nennen, häufen sich seit Wochen Berichte aus verschiedenen Filialen in Frankreich, die über äußerst fragwürdige Managementmethoden berichten: Über Jahre hinweg hat Ikea systematisch Mitarbeiter, vor allem Gewerkschafter, aber auch Kunden, mit denen man geschäftliche Differenzen hatte, bespitzelt und ihre Privatsphäre ausgeleuchtet. Dafür hat das Unternehmen auch Sicherheitsfirmen angeheuert, die auf illegalem Wege Informationen aus der zentralen Polizeidatenbank oder aus dem Führerscheinregister beschafft haben sollen.

Anfang 2000 hatte es sich Ikea zum Ziel gesetzt, jedes Jahr zwei neue Filialen in Frankreich zu eröffnen. »Die Firma ist zu schnell gewachsen«, meint Salvatore Rinaldo von der Gewerkschaft CFDT. Seitdem habe die Geschäftsführung ihren Mitarbeitern gegenüber eine wahre Paranoia entwi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.