Ein schwieriger Auftrag
Sebastian Edathy leitet den NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestages. Eine Aufgabe mit vielen Fallstricken
Wenn es sein muss, kann der Mann mit dem dunklen Teint und den kurz geschnittenen schwarzen Haaren sehr deutlich werden. »Bild- und Tonübertragungen sind bei den Sitzungen des Untersuchungsausschusses nicht erlaubt«, erklärt Sebastian Edathy mir ruhiger Stimme. Er sitzt in der Mitte des Europasaales im Paul-Löbe-Haus des Bundestages. Der SPD-Politiker macht eine Pause - dann wird er laut. »Aber nicht alle hören gut zu. Bitte verlassen Sie den Sitzungssaal«, herrscht Edathy einen Kameramann an, der auf der Besuchertribüne sofort die Flucht ergreift.
Sein Durchsetzungsvermögen wird Edathy in den kommenden Monaten auch in schwierigeren Situationen unter Beweis stellen müssen. Unter seiner Leitung soll der Anfang des Jahres eingesetzte Untersuchungsausschuss das Versagen der Sicherheitsbehörden bei der rassistischen Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU) aufklären, der seit dem Jahr 2000 mindestens zehn Menschen zum ...
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