Fritz Rudolf Fries: Von Büchern und Menschen
Zu spät erinnerte ich mich an den Ratschlag des Verlegers Rudolf Marx. Wir saßen in seinem Arbeitszimmer, in der Leipziger Innenstadt. Einst die deutsche Mitte verlegerischer und buchhändlerischer Unternehmungen. Umschlagplatz einer Weltkultur, die Geschäft und Geist zu vermählen trachtete. Im Austausch lebten hier Autoren und Übersetzer. Tauchnitz und Albatross druckten im Original die angloamerikanischen Autoren. Reclam demokratisierte den aristokratischen Umgang mit Literatur und bot am Kiosk dem flanierenden Studenten auf der Straße, dem müden Reisenden auf dem Bahnsteig für ein paar Groschen den philosophischen und dichterischen Extrakt aller Kontinente an.
In einer Nacht des Jahres 1943 aber brannte die Stadt, verbrannten die Bücher. Ein Trauerflor schwarzer Schneeflocken legte sich über Häuser und Straßen. Nein, die Stadt starb nicht. Wer seine Bücher gerettet hatte, suchte nach Trost, hoffte, dass nach j...
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