Fritz Rudolf Fries: Von Büchern und Menschen

Fritz Rudolf Fries: Er wurde am 19. Mai 1935 in Bilbao, Spanien, geboren, kam 1942 nach Leipzig und wurde zu einem der bekanntesten Schriftsteller der DDR. Beginnend mit »Der Weg nach Oobliadoh« und »Das Luftschiff« hat er an die 20 Bücher veröffentlicht. Verdient machte er sich auch als Herausgeber und Übersetzer aus dem Spanischen (z.B. von Julio Cortázar, Pablo Neruda, Luis Buñuel). Seinen Erinnerungen »Von Büchern und Menschen« hat er die Unterzeile »Notizen für den Hausgebrauch« gegeben. Mag Fritz Rudolf Fries diese lose Abfolge von Texten auch zunächst nur für sich selbst zu Papier gebracht haben, soll es dabei aber doch nicht bleiben. So wird vorliegender Erstveröffentlichung im »nd« womöglich zu gegebener Zeit eine weitere folgen.
Fritz Rudolf Fries: Er wurde am 19. Mai 1935 in Bilbao, Spanien, geboren, kam 1942 nach Leipzig und wurde zu einem der bekanntesten Schriftsteller der DDR. Beginnend mit »Der Weg nach Oobliadoh« und »Das Luftschiff« hat er an die 20 Bücher veröffentlicht. Verdient machte er sich auch als Herausgeber und Übersetzer aus dem Spanischen (z.B. von Julio Cortázar, Pablo Neruda, Luis Buñuel). Seinen Erinnerungen »Von Büchern und Menschen« hat er die Unterzeile »Notizen für den Hausgebrauch« gegeben. Mag Fritz Rudolf Fries diese lose Abfolge von Texten auch zunächst nur für sich selbst zu Papier gebracht haben, soll es dabei aber doch nicht bleiben. So wird vorliegender Erstveröffentlichung im »nd« womöglich zu gegebener Zeit eine weitere folgen.
Ich und die Leser

Zu spät erinnerte ich mich an den Ratschlag des Verlegers Rudolf Marx. Wir saßen in seinem Arbeitszimmer, in der Leipziger Innenstadt. Einst die deutsche Mitte verlegerischer und buchhändlerischer Unternehmungen. Umschlagplatz einer Weltkultur, die Geschäft und Geist zu vermählen trachtete. Im Austausch lebten hier Autoren und Übersetzer. Tauchnitz und Albatross druckten im Original die angloamerikanischen Autoren. Reclam demokratisierte den aristokratischen Umgang mit Literatur und bot am Kiosk dem flanierenden Studenten auf der Straße, dem müden Reisenden auf dem Bahnsteig für ein paar Groschen den philosophischen und dichterischen Extrakt aller Kontinente an.

In einer Nacht des Jahres 1943 aber brannte die Stadt, verbrannten die Bücher. Ein Trauerflor schwarzer Schneeflocken legte sich über Häuser und Straßen. Nein, die Stadt starb nicht. Wer seine Bücher gerettet hatte, suchte nach Trost, hoffte, dass nach j...


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