Bemerkenswertes Tempo
LINKE-Politikerin Caren Lay über den Wandel in Myanmar
Caren Lay, Bundesgeschäftsführerin der Partei DIE LINKE und Bundestagsabgeordnete, war kürzlich mit einer Parlamentariergruppe in Myanmar und hat dort auch mit Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi gesprochen.
nd: Sie waren erstmals in Myanmar. Was hat Sie am meisten beeindruckt?
Lay: Das Gespräch mit Aung San Suu Kyi hat mich sehr beeindruckt. Es ist faszinierend, welches Durchhaltevermögen diese Frau hat, die 15 Jahre von der Militärjunta unter Hausarrest gestellt wurde, sogar im Gefängnis saß. Am erschreckendsten dagegen war die unbeschreibliche Armut. Nur 25 Prozent der Bevölkerung verfügen über Elektrizität. Ich hätte nicht gedacht, dass ein Land durch eine schlechte Regierung so heruntergewirtschaftet werden kann. Myanmar ist heute eines der ärmsten Länder der Welt. Die Militärs haben offenbar lieber in eine neue protzige Hauptstadt investiert, mit riesigen Palästen und zehnspurigen Auffahrten. Nur Menschen - von Sicherheits- und Regierungspersonal abgesehen - findet man dort fast nicht.
Womit erklären Sie den Politikwandel der Militärs?
Da kommt vieles zusammen: Offensichtlich gibt es hinter den Kulissen durchaus unterschiedliche St...
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