Im Kräutergarten der SS
Häftlinge mussten eine Plantage beim KZ Dachau bewirtschaften - das Erbe beschäftigt die Stadt
Es waren vor allem katholische Priester, Geistliche aus Holland und Norwegen sowie jüdische Häftlinge, die auf der sogenannten Plantage des Konzentrationslagers Dachau schwere Arbeiten verrichteten und zu Tode kamen. Heute stehen die historischen Bauten und ehemaligen Gewächshäuser des »SS-Kräutergartens« vor dem Verfall. Eine Tagung der KZ-Gedenkstätte Dachau soll Anfang Juni die zukünftige Nutzung dieser Gebäude thematisieren.
Es gibt keine Wegweiser und keine Informationstafeln, nur der Straßenname »Am Kräutergarten« verweist auf die seltsame Vergangenheit des Ortes. An der Alten Römerstraße, schräg gegenüber dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau gelegen, verfallen die ehemaligen Verwaltungsgebäude des Kräutergartens. Gleiches gilt für die Gewächshäuser, bei denen teilweise nur die Metallskelette der Glaseinfassungen erhalten geblieben sind. Am Boden zeichnen sich noch die Umrisse der ehemaligen Pflanzenbeete ab.
Ersatz für PfefferHeute führt der Amper-Radwanderweg durch das Gelände, das der Stadt Dachau gehört. »Bis vor fünf Jahren«, sagt Tobias Schmid vom Kulturreferat, »waren der Kräutergarten und seine Geschichte völlig vergessen.« Seit Jahrzehnten werden die alten Gebäuden als Unterkünfte für Obdachlose und von Dachauer Vereinen als Lagerräume genutzt. Inzwischen gab es erste Erhaltungsmaßnahmen: der pflanzliche Wildwuchs auf dem ...
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