Die dänischen Fehler nicht wiederholen
Preben Maegaard fordert eine ganzheitliche Betrachtung des deutschen Energiesektors
Preben Maegaard, geboren 1935, ist ein Pionier der erneuerbaren Energien in Dänemark. Er leitet seit 1984 das Folkecenter für Erneuerbare Energien in Nordjütland. Als Vizepräsident der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien (Eurosolar) kennt er die derzeitigen Probleme, aber auch die großen Potenziale, die in der Wind-, Sonnen- und Wasserkraft stecken. Über den dänischen Weg zu mehr erneuerbarer Energie und seine Sicht auf die deutsche Debatte sprach mit ihm Andreas Schug.
nd: In Deutschland wird heftig darüber diskutiert, den Neubau von Photovoltaikanlagen zu begrenzen. Was denken Sie darüber?
Maegaard: Es sollte eine Obergrenze für fossile Brennstoffe geben und nicht eine für erneuerbare Energien. Ich weiß, dass es in Bayern ein paar Gegenden gibt, wo das Stromnetz die Photovoltaikproduktion nicht immer vollständig aufnehmen kann. Für die Windenergie besteht das Problem zeitweise in Norddeutschland. Deshalb muss das Energiesystem als Ganzes betrachtet werden. Wenn die Photovoltaik Elektroautos auflädt oder der Wind den Heizbedarf unterstützt, braucht man keine Deckelung.
Was würden Sie als deutscher Politiker tun?
Wenn ich als deutscher Politiker Prioritäten setzen müsste, würde ich das Photovoltaikprogramm weiterlaufen lassen und das bisherige Degressionsmodell nutzen, weil es eine positive Dynamik auslöst - der Sektor entwickelt sich weiter und gleichzeitig fallen die Preise. Die Strompreise steige...
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