Angola lebt seit zehn Jahren im Frieden

Nach Ende des Bürgerkriegs sorgte ein Ölboom für Wirtschaftswachstum - doch die Bevölkerung bleibt arm

  • Kristin Palitza, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Zum Gedenken an den Friedensschluss vom 4. April 2002 wurde in Angola gestern wieder der »Tag des Friedens und der Aussöhnung« gefeiert. Zu feiern hatte vor allem die Elite, die vom angolanischen »Wirtschaftswunder« profitiert.

Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben rosig: 2012 soll Angolas Bruttosozialprodukt laut Weltbank um 12 Prozent steigen. Nach dem Ende des 27-jährigen Bürgerkriegs hat sich der südafrikanische Staat zu einer der am schnellsten wachsenden Wirtschaften Afrikas gemausert. Der Großteil der Staatseinnahmen resultiert aus dem Ölexport, der 90 Prozent aller Ausfuhren ausmacht. Angola ist inzwischen zweitgrößter Ölproduzent des Kontinents nach Nigeria.

Auch außenpolitisch hat das Land an Einfluss gewonnen. So sehr, dass Angola von vielen Seiten als Modell für den Rest Afrikas gelobt wird. Jüngste Investitionen in Straßen, Flughäfen, Schulen und Krankenhäusern in der Hauptstadt Luanda werden als Vorzeigeprojekte gefeiert.

Doch für die meisten Angolaner hat sich wenig verändert. Nur ein Bruchteil der Öleinnahmen kommt der Bevölkerung zugute. Gut zwei Drittel der 16,5 Millionen Angolaner leben in tiefer Armut und müssen sich mit weniger ...


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