Großes kleines Wort: sozial

Über den Vorschlag, das Wort »sozial« vor dem Begriff Marktwirtschaft zu streichen

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es war am Wochenende nur eine winzige Meldung in der FAZ: Die Gruppe »Liberaler Aufbruch« in der FDP schickte – im Vorfeld des nahenden Bundesparteitages – ein Papier an den Parteivorstand, darin vorgeschlagen wird, das Wort »sozial« vor dem Begriff Marktwirtschaft zu streichen. Armut, steht in dem Brief, sei »nicht Folge von Marktwirtschaft, sondern der Abwesenheit von Marktwirtschaft«.

Das ist der Ton, der auch behauptet, der beste Schutz gegen Armut sei Arbeit. Dies in einer Welt, in der jene Maßgebenden, von denen Maßlosigkeit ausgeht, hauptsächlich mit der Rechnung beschäftigt sind, wie sie mit immer weniger Menschen eine immer größere Effizienz erreichen können. Das ist der Ton der um jeden Preis Gerechtfertigten, die den staatlich organisierten Kreisverkehr der Sozialausgaben längst als eine Unkultur der Ruhigstellung betrachten – wo es doch um wahre Kultur geht, den sozialen Aufstieg, bei dem das Selbst sich strafft zur Wuc...


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