Erinnern an den Häftlingsfreikauf

Gedenkstättenpläne auf dem Chemnitzer Kaßberg werden auch vom VVN-BdA unterstützt

  • Hendrik Lasch, Chemnitz
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Kaßberg-Gefängnis in Chemnitz war Drehscheibe für den Häftlingsfreikauf in der DDR. Zuvor wurden dort NS-Gegner gefoltert. Eine Gedenkstätte soll an beides erinnern.

Das frühere Kaßberg-Gefängnis
Das frühere Kaßberg-Gefängnis

Das Gefängnis auf dem Kaßberg wirkt bedrückend. Hinter hohen, mit Stacheldraht bewehrten Mauern thronen um einen turmartigen Zentralbau mehrere Zellengebäude mit vergitterten Fenstern. Häftlinge sitzen in dem Bau aber schon seit 2010 nicht mehr ein. Neben dem massiven Tor hängt vielmehr ein Schild: »Zu verkaufen«.

Das 1886 erbaute Gebäude, für das der Freistaat Sachsen derzeit einen Käufer sucht, hat eine lange, bewegte Geschichte - und eine, die in der Bundesrepublik einzigartig ist, sagt Clemens Heitmann, Leiter der Chemnitzer Außenstelle der Stasi-Unterlagenbehörde. Auf den Kaßberg kamen seit Mitte der 1960er Jahre Häftlinge aus der ganzen DDR, die von der Bundesrepublik freigekauft wurden. Im damaligen Karl-Marx-Stadt seien sie einem bürokratischen Prozedere unterzogen, »aufgepäppelt« und mit Bussen ins westdeutsche Aufnahmelager Gießen gebracht worden. Für gut 33 000 Menschen war der Kaßberg die letzte Station vor der Fahrt in ...


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