Der Schrei der Welt
Mehr als ein Historienfilm: Konrad Wolfs »Goya«
Goya malte diesen Nebel am Ende auch - aber mit dem Schatten der Hölle, und um dieses Schatten willen. Leben = Nebel.«
Reinhold Schneider
Zwei Dialogsätze, die diesen Film charakterisieren. Der erste: »Du bist so wenig Sancho Pansa wie ich Don Quichotte bin.« Der zweite: »Ich bin Maler, ich habe nichts mit der Politik zu tun.« Zwei Irrtümer auf dem Weg zur Wahrheit in den Bildern Francisco de Goyas. Und auch in denen Konrad Wolfs, als er 1971 »Goya« nach Lion Feuchtwangers Roman in einer deutsch-sowjetischen Koproduktion drehte?
Konrad Wolf hatte sich von Anfang an als Regisseur politisch definiert. Aber am Ende wurde auch er mehr und mehr zum Don Quichotte, der mit den Windmühlenflügeln der Politbürokratie kämpfte. Doch ist der Weg von der Politik zur Kunst vielleicht noch weiter, als wenn man sich für unpolitisch hält? Zumindest ist er hindernisreicher, auch gefährlicher, denn der Künstler muss eigenen Gesetzen folgen, nicht d...
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